Design, Web

Barrierefreies Web - Zugänglichkeit für jeden

Das WZG – Web-Zugänglichkeits-Gesetz – ist ein vom Bund verfasstes Gesetz, wodurch bestimmt wird, dass auf behördlichen Webseiten und mobilen Anwendungen die Gestaltung so durchgeführt wird, dass der Zugang für alle Nutzerinnen und Nutzer uneingeschränkt ist.
Doch während das Gesetzt für Behörden und ähnliches gilt, können auch wir uns daran beteiligen.
Denn Barrierefreiheit nutzt uns allen!
Dazu gilt daneben das Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz (BGStG) – sowohl für den öffentlichen als auch den privatwirtschaftlichen Bereich und hat das Ziel, Menschen mit Behinderungen die gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen.

Unverhältnismäßige Barrieren können nach den Bestimmungen des Gesetzes eine Diskriminierung darstellen und sogar Schadensersatzforderungen nach sich ziehen. Das betrifft im digitalen Leben Webseiten, Webshops und Apps.
Ob eine Webseite eine Barriere darstellt, wird im Rahmen einer Zumutbarkeitsprüfung bestimmt. Geprüft wird dabei beispielsweise die Auswirkung der Benachteiligung der betroffenen Person.

  • Was kann man sich unter Barrierefrei im Web vorstellen?

Grundsätzlich ist das Internet so gestaltet, dass es für alle Menschen zugänglich ist. Dabei spielt es keine Rolle, wo diese Menschen herkommen, welche Sprache sie sprechen, welche soziale Hintergründe diese haben, und so weiter.
Doch eine Webseite ist erst dann wirklich für jeden zugänglich und nutzbar, wenn sich Einschränkungen beim Sehen, Hören, Bewegen oder beim Verarbeiten von Informationen nicht negativ auswirken.

Solche Barrieren können sein:

Texte mit geringem Kontrast und Größe.

Menschen mit einer Sehbehinderung können Texte oder Formularfelder schlecht erkennen, wenn sie sich nur gering vom Hintergrund abheben oder die Schrift zu klein gehalten wurde.

Gehörlose und schwerhörige Menschen können Videos nicht nutzen, wenn sie keine Untertitel enthalten.

Blinde Menschen können Webseiten nicht richtig nutzen, wenn Bilder, Formulare und Buttons nicht textlich beschrieben sind.

  • Wodurch kann ich Barrierefreiheit für meine Webseite erreichen?

Gib deinen Bildern Alt-Tags
Alt-Tags sind Kurzbeschreibungen von verwendeten Bildern auf der Webseite. Normalerweise sehen wir diese Beschreibungen nie. Doch Seitenbesucher, die Screenreader verwenden, sind darauf angewiesen, um zu erfahren, was auf dem Bild zu sehen ist.
Ein guter Alt-Tag ist eine kurze Beschreibung, die das Bild detailliert beschreibt.
Ein Beispiel wäre ein gezeichnetes Bild von Kindern, die auf einem Spielplatz spielen. Ein guter Alt-Tag wäre hier „eine Illustration von Kindern, die ausgelassen lachend auf der Schaukel eines Spielplatzes miteinander spielen.“ -weniger gut wäre: „Kinder, die spielen.“
Alt-Tags nutzen aber nicht nur Menschen mit Sehbehinderungen. Denn gut ausgearbeitete Tags verbessern außerdem die SEO der Seite, wodurch mehr Traffic und schließlich mehr Conversions ermöglicht werden!
Darunter fallen auch HTML-Tags – die sogenannten semantic html tags.
Sobald man semantische Tags zur Webseite hinzufügt, wissen auch Browser, was die Bedeutung einer Seite und ihres Inhalts ist. Diese Klarheit wird auch mit Suchmaschinen kommuniziert, um sicherzustellen, dass die richtigen Seiten für die richtigen Suchanfragen geliefert werden.
Der Begriff Semantik kommt aus der Sprachwissenschaft und bezeichnet die Lehre von der Bedeutung. Dem Web soll dadurch immer mehr Zusammenhang gegeben werden, der über die reine Verknüpfung der Hyperliks hinausgeht und die Bedeutung der Inhalte von Webseiten für Menschen und Maschinen offenlegt. Das ist vorallem für Menschen wichtig, die auf einen Screenreader angewiesen sind, denn diese Screenreader „verstehen“ die Zusammenhängenden Textblöcke und Bilder somit und kann die Webseite so klar und richtig wiedergeben.

Gestalte die Navigation einfach und einheitlich
Auf jeder Seite sollte die Navigation gleich aussehen – so bleibt es übersichtlich und leicht bedienbar.
Icons sollten nicht zu ähnlich gestaltet sein, da hier sonst Verwirrung auftraten kann.
Die Menüführung sollte so einfach und konkret gehalten werden, die Sitemap sollte sofort klar sein.

Vermeide Inhalte, die physische Reaktionen hervorrufen können
Manche Menschen sind anfällig für schnell blinkendes Licht und bewegte Muster – Vermeide diese, um die Webseite sicher für jede Nutzerin und jeden Nutzer zu machen. Denn Menschen mit Epilepsie sind hier sonst hoch gefährdet.

Gute Lesbarkeit
Eine Webseite sollte so gestaltet werden, dass Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen ohne Einschränkungen nutzen können.
Im Grunde sollte der Text wie bei einem Buch gehalten werden. 16px ist grundsätzlich eine gute Größe für den Fließtext.
Doch viel wichtiger als die Schriftgröße ist eine gute, lesbare Schriftart und guter Kontrast. Serifenlose Schriften sind leichter zu lesen und daher die bessere Wahl für Barrierefreiheit – das hat das Ministerium für Gesundheitspflege und Soziale Dienste der Vereinigten Staaten empfohlen.

Mehr Kunden und mehr Zufriedenheit erreichen
Wenn eine Webseite barrierefrei gestaltet wird, wird eine breitere Zielgruppe erreicht und damit auch mehr potenzielle Kundinnen und Kunden. Barrierefreies Internet ist gerade in einer Gesellschaft, die immer älter und vielfältiger wird, die wichtigste Grundlage, um erfolgreich kommunizieren zu können.
Suchmaschinen belohnen außerdem die Barrierefreiheit im Web, was ein höheres Ranking der Suchmaschinen ergibt. So stoßen potenzielle Kunden noch schneller auf die Webseite. Deshalb lohnt es sich nochmals extra, in ein barrierefreies Angebot im Netz zu investieren.

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